Meilensteine - Mile stones 
1444 bis 1899 - Markante Daten zur Familie


1444 Aus diesem Jahr stammt der wohl aelteste Beleg fuer den Namen Thomala. 

Thomalla: Herkunft des Namens und fruehe Belege

Beim Namen Thomalla handelt es sich um einen Familiennamen aus einer slawischen (polnischen) Kurz- bzw. Koseform des Rufnamens Thomas. Im Mittelalter war der Rufname Thomas einer der beliebtesten Heiligennamen und weit verbreitet, besonders unter dem Einfluß der Verehrung des heiligen Apostels Thomas, der auch als Patron der Bau- und Zimmermeister bekannt war.

So ging dieser Rufname mit seinen Kurz- und Koseformen nicht nur in die deutsche, sondern auch slawische Familiennamenbildung ein. Besonders haeufig erscheinen in polnischen Quellen die Namenformen Tomal (Nominativ Singular ohne Kausalendung) und Tomala mit polnischer Akkusativ- bzw. Genitivendung -a, die dann auch in Familiennamen festgeworden sind (wie z.B. auch die lateinischen Genitiv-Endungen -i und -ae in solchen Familiennamen wie u.a. Thomae und Petri). Im Unterschied zum Deutschen gehoert das Polnische (wie alle slawischen Sprachen) zu den stark flektierenden Sprachen. So werden u.a. nicht nur Substantive und Adjektive, sondern auch Personennamen in bestimmten Faellen (Kasus) mit bestimmten Endungen versehen. Im Polnischen steht die Endung -a bei maennlichen Substantiven (auch maennlichen Namenformen) im Genitiv oder Akkusativ, der bei belebten Substantiven (Personen) auch die genitivische Endung -a- hat. In alten Quellen erscheint oft die akkusativische bzw. genitivische Form Tomala, die dann u.a. von Nichtslaven uebernommen wurde und im deutsch-slavischen Sprachraum (wie z.B. Schlesien) eingedeutscht wurde zu Thomal(l)a. Im schlesischen, sorbischen und boehmischen Raum entstanden sogar solche Namenformen wie z.B. Thoemel, der heute meist nur noch in der Schreibung Dehmel erscheint.

Der Beleg von 1444 stammt aus der polnischen Quelle Wielkopolskie roty sadowe XIV-XV wieku (Großpolnische Gerichtsberichte des 14. und 15. Jahrhunderts) in zwei Baenden (Band I: Posener Urkunden gesammelt und zusammengestellt von H. Kowalewicz und W. Kuraszkiewicz. Poznan (Posen)-Wroclaw (Breslau) 1959) Band I, 1648. Hier erscheint: Test(is) ... Petrus Thomala de Barczykowycze 1444 (Petrus Thomala aus Barczykowycz). In der oben genannten Quelle Band I, 1142 wird auch Erga Thomal de Boruchowo 1423 und Band I, 1361 Erga nobilem Thomae de Boruchowo ... Jszem ya poswal pana Thomala o panczerz 1430 genannt, also Herr Thomala (lateinisch Thomae) aus Boruchowo.

Auch in der 19baendigen Urkundensammlung vom Stadt- und Landgebiet Lwów (Lemberg, ukrainisch Lwiw) Akta grodzkie z czasów Rzeczypospolitej Polskiej z Archiwum tzw. Bernardynskiego we Lwowie. Band XVI (Schriften zum Landgebiet Sanok 1463 - 1552, Lwów 1894, 1291 wird 1478 Usque ad Thomala (kmethonem in villa Dluga) erwaehnt.

In Acta capitulorum nec non iudiciorum ecclesiasticorum selecta. Band II (Acta iudicorium eccelesiasticorum dioecesum Gneznensis (Gnesen) et Poznaniensis (Posen). 1403 - 1530. MMAe XV, 1902) 1189 erscheint 1444 Thomal lanthwoyth.

In beiden Baenden der Acta radzieckie poznanskie. Acta consularia Posnaniensia. Band I (1434 - 1470). Posnan (Posen) 1925 und Band II (1471 - 1501). Poznan 1931 werden mehrere Namenstraeger genannt: Obligacio Thomal ... laboriosus Thomal de Winari 1454 (Bd. I, 595); Vendicio domus Tomalewy (Anm.: es handelt sich hier um eine Namenform im Dativ Singular) ... Tomalowy de Wynari 1458 (Bd. I, 750); Providus Blasius Tomall de Vinari recognovit ... quia sibi laboriosus Stafanus Tomall, frater germanus XII marcas ... solvit 1474 (Bd. II, 1234) und Inter Thomaloes et Katherinam Stzepanowa ... Tomalowie fratres 1495 (Bd. II, 1616).

Im Stadtbuch von Posen von A. Warschauer, herausgegeben als Sonder-Veroeffentlichung der Historischen Gesellschaft fuer die Provinz Posen. I. Posen 1892, S. 406 erscheint Thomalowi za wirschu 10 grossos 1495. 

Die Belege lassen auf eine gewisse Konzentration der Namensformen T(h)omal(l)a im Raum Posnan (Posen) schließen.

(Quelle: Schreiben der Gesellschaft fuer deutsche Sprache e.V. [GfdS] Spiegelgasse 11, D-65183 Wiesbaden Tel.: 0611-9 99 55 -0 FAX: 0611-9 99 55-30)


1679


Die fruehesten Aufzeichnungen
unseres Familiennamens sind in den "Visitationsberichten der Dioezese Breslau", eine Art von Untersuchungsberichten der Katholischen Kirche ueber das kirchliche Leben im Bistum Breslau. Die Berichte wurden von J. Jungnitz veroeffentlicht. In den Berichten aus dem Jahr 1679 wird ueber die Kirche in Koselwitz berichtet, dass man in ihr nicht die heiligen Sakramente empfangen konnte und das es zwei Kirchendiener mit Namen Georg Kenszy und Valentin Thomala gab.

 

1698


Im Jahre 1698 brannte die Landsberger Kirche bis auf die Grundmauern nieder. Leider wurden durch den Brand wohl auch saemtliche Kirchenbuecher des Kirchspiels Landsberg vernichtet. Aus einer anderen Quelle wurde mir zugetragen, daß es vor ca. 1710 in Landsberg keine Kirchenbuecher gegeben haben soll. Diese Umstaende koennten eine weitere Erforschung unserer Familie verhindern, mindestens jedoch sehr beeintraechtigen. 
Weiter Quellen werden noch gesucht! Ich bin fuer jeden Hinweis dankbar.   E-mail an Josef !

1706
Jetzt wird es ernst - die ersten gesicherten Daten liegen vor.

Die bisherigen Recherchen haben gezeigt, das sich die Wiege, die Wurzeln meiner Familie im ehemaligen Oberschlesien befinden.
Speziell unser Familienzweig hat seine Wurzeln nachweisbar, rechnerisch,  bis 1706 in der Gegend nordoestlich Oppeln, dem heute polnischen Opole - in der Region zwischen Landsberg (Gorzow Slaski) und Rosenberg (Olesno). Unsere direkten Vorfahren siedelten in Koslowitz, einem kleinen Dorf, direkt an der alten Poststrasse von Rosenberg nach Landsberg die bei Boroschau in die Rosenberger Chausse muendet.


1735


Unser UrUrUrUrUrGroßvater Gregorius Thomala wird als Sohn des Simonis Tomala in Koslowitz geboren.

1765


Gregorius Thomala heiratet Marianna Kansin.

1784


Gregor Thomala, 4. Kind des Gregorius wird in Koslowitz geboren.

1818


Gregor Thomala
, Junggeselle und Sohn des Bauern Gregor Thomala aus Koselwitz heiratet Sophia, die Tochter des Dreschgaertners Nicolaus Pastuska aus Koselwitz. 

Gregor wird in den Kirchenbüchern der Pfarrei Landsberg wie folgt beschrieben: 
1819 und 1821 Haussmann
1824 Inlieger
1826 Dreschgaertner 
1826 Robothgaertner
1827 bis 1849 Dreschgaertner
1849 Robother
1852 Dreschgaertner (seine Begraebnis-Eintrag)
1858, 1860 und 1871 Freigaertner


1819
bis
1899

 



Jacob Thomala
, das 1. von 13 Kindern des Gregor Thomala und seiner Ehefrau Sophia wird geboren.

Forschungsergebnisse zu Jacob Thomalla

von Heribert Thomalla

ueber die Jugend von Jacob Thomalla ist nichts bekannt. Der Vorname war in jener Zeit in Koslowitz haeufig, er tritt auch spaeter bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg immer wieder auf.

Es ist unbekannt, was Jacob von Koslowitz weg trieb. Bemerkenswert scheint zu sein, daß er, obwohl Aeltester, nicht das Erbe der Eltern angetreten hat. Seine Frau Johanna, geb. Materna, stammt aus dem Kreis Falkenberg, heute Niemodlin. Das liegt fuer damalige Verhaeltnisse doch weit von Koslowitz entfernt. Es koennte sein, daß Jacob bei Rutken Arbeit fand, evtl. als Forstmann oder Heger. Wie Jacob und Johanna dann nach Ptakowitz kamen ist ebenfalls unbekannt. Ptakowitz bestand damals nur aus einer großen Domaene und wenigen Haeusern von Menschen, die bei und durch die Domaene Arbeit fanden. Hier wurden die drei ersten Kinder, Karl, Marie und Johann Valentin geboren. Die Tochter Marie starb 1853 im Vorwerk Ptkakowitz und wurde in Alt Repten beerdigt.

Irgendwann zwischen September 1853 und Mai 1854 ist Jacob Thomalla mit seiner Familie dann nach Slupsko umgezogen und dort bis zu seinem Lebensende 1899 wohnhaft geblieben. Hierfuer koennte eine gute Dienstbeziehung zu den Grafen Solms, die auch in Koslowitz gelebt haben muessen, den Hintergrund gegeben haben. Von den Nachfahren des Jacob in Slupsko und Widow wurde berichtet, daß seine Familie zunaechst in einer Zigelei lebte, die an der Straße von Slupsko nach Tost auf der linken Seite (etwa 2 km vor der Bahnueberquerung) gelegen hat. Heute fuehrt nur noch ein Weg von etwa 200m Laenge zu dem Platz, an dem sich diese Ziegelei befand. Von dort mußten die Kinder zu Fuß nach Ponischowitz (ca. 7 km) ueber Slupsko (ca. 3 km) zur Schule und zur Kirche gehen.

Vermutlich in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts ist dann die Familie nach Slupsko umgezogen. Jacob muß eine nicht unwichtige Funktion ausgeuebt haben, denn sein Haus stand in unmittelbarer Naehe zum Schloß und direkt bei den Wirtschaftsgebaeuden (1997: ul. Jagiellonska 4). Er war offenbar fuer die Fasanenzucht der Grafen Solms zustaendig, dies wurde sowohl muendlich berichtet, als auch in Familiendokumenten seiner Nachkommen des Sohnes Karl so erwaehnt.

Die Tochter Marianne soll einen Foerster aus Tost (an der Straße nach Wielowies) geheiratet haben, von den anderen Toechtern (außer Pauline und Balbine) ist nur bekannt, wohin sie geheiratet haben. Der Sohn Franz lebte in Pawonkau, bzw. in Koschwitz und war dort wohl auch als Forstmann taetig. Er soll 1921 an der Straße von Koschwitz nach Zawadzkie von Wilderern erschossen worden sein, etwa 500 m von den letzten Haeusern von Koschwitz entfernt.

Auch die beiden aeltesten Soehne von Jacob suchten Arbeit in den Waeldern um Zawadzkie und siedelten sich dort an. Grund dafuer mag der wirtschaftliche Aufschwung der Industrie, des Stahlwerkes in Zawadzkie (aufgebaut ab ca. 1836) und des Kohlebergbaus gewesen sein, was starken wirtschaftlichen Antrieb fuer die Holz- und Forstwirtschaft mit sich brachte.